Status Quo

Status Quo

Stats Quo: Riffs
Stats Quo - RiffsDer Titel dieses Albums ist Programm: Kaum eine andere Band schafft es so überzeugend wie Status Quo, mit simplen, auf den ersten Blick recht unspektakulären Gitarrenriffs unsterbliche Hymnen zu kreieren, die auch nach Jahrzehnten nichts von ihrem Zauber verloren haben. Riffs enthält einen bunten Mix aus komplett neu eingespielten Status-Quo-Hits und Cover-Versionen, die im typischen Rossi/Parfitt-Stil ohne unnötigen Firlefanz herausgedonnert werden.

Evergreens wie "I Fought The Law", "Rockin' All Over The World", "Born To Be Wild", "Down The Dustpipe", "Wild One" oder "Tobacco Road", von denen einige schon seit Jahrzehnten für Status-Quo-Originale gehalten werden, flutschen genauso widerstandsfrei in die Gehörgänge wie die Status-Quo-Kracher "Caroline" und "Whatever You Want". Die Briten interpretieren sämtliche Fremdwerke von der J. Geils Band bis hin zu Elvis Costello mit ordentlich Boogie-Rock-Power, und die neuen Versionen klingen teilweise deutlich druckvoller als die ursprünglichen Fassungen. Status-Quo-Fans können hier genauso bedenkenlos zugreifen wie Zeitgenossen, die auf der Suche nach einer guten Party-Scheibe sind. - Michael Rensen von amazon

Erscheinungsdatum: 08. Dezember 2003

Von wilden und nicht milden Rockern

Die Gruppe Status Quo erfreut in Mannheims Mozartsaal mit kernigen Hits

Von Mike Seifert, Mitarbeiter des Mannheimer Morgen

Nur mit einer Akustikgitarre gewappnet steht ein kahlköpfiger und kinnbärtiger Mann von Ende Zwanzig auf der Bühne des Mannheimer Mozartsaals und intoniert bekannte Rock-Nummern wie "Sweet Child O'Mine" (Guns N'Roses) oder "Girls Got Rhythm" (AC/DC). Sein Spiel ist energiereich, sein Gesang kraftvoll - dem Publikum, das auf den Auftritt der englischen Gruppe Status Quo wartet, gefällt's. Doch wer ist der Kerl, der da verdienten Beifall erhält und den keiner kennt? Es ist Pit Hupperten aus Leverkusen, einst bei der Cover-Combo Sentinels, jetzt unangekündigt solo unterwegs im Vorprogramm einer beliebten Uralt-Band, die schon seit über 30 Jahren existiert. Jedenfalls unter dem Namen Status Quo.

Denn die Geschichte der beliebten Formation reicht noch weiter zurück: Gitarrist und Sänger Francis Rossi, mittlerweile 52 und achtfacher Vater, gründete 1962 eine Schülerkapelle, die erst The Scorpions (!), dann The Spectres hieß und 1967 zu Status Quo umbenannt wurde, als Rick Parfitt (Gitarre und Gesang) einstieg. Parfitt, wenig mehr als ein halbes Jahr älter als Rossi und seit 1997 mit einem Vierfach-Bypass am Herzen, hat sich nach eigener Aussage vom "Wild Old Man of Rock'n'Roll" zum "Mild Old Man" gewandelt - doch von Altersmilde kann in seiner krachenden Klampfendarbietung gar keine Rede sein.

Parfitt und Rossi, die einzigen aus der Ur-Besetzung von Quo, sind agil und vital, wechseln sich stimmlich ab; der erste ist vornehmlich für die harten Gitarren-Riffs zuständig, der zweite für bluesige Soli. Mit dem souveränen John "Rhino" Edwards (Baß), dem fingerflinken Paul Hirsh (Keyboards) und dem guten, aber farblos und ohne Groove agierenden Matthew Letley an den Trommeln serviert die Truppe ihren schweißtreibenden Shuffle-Boogie, mit dem sie in den Siebzigern zu den großen Abräumern des Rock wurde. Über 112 Millionen Platten haben Status Quo verkauft und in England mehr Hit-Singles veröffentlicht als jede andere Band.

Allerdings sind es hauptsächlich die Songs aus den Seventies, für sie geliebt und begeistert beklatscht werden. "Backwater", "Down Down", "Rain", "Roll Over Lay Down", und ganz besonders der kernige Bolzen "Big Fat Mama" kennzeichnen Quo als jene Gruppe, die das "Headbanging" - das Schütteln (langer) Haare im Takt - populär gemacht hat bei den Fans der harten Rockmusik. Ein paar gelungene Fremdtitel wie "Bye Bye Johnny" (Chuck Berry) oder "Rockin' All Over The World" (John Fogerty) und zwei weniger gelungene (der Oldie "The Wanderer" und das schrecklich poppige "In The Army Now") runden das famose Konzert ab, das anderthalb Stunden gute Laune garantiert, währende die Security arbeitslos herumsteht.

Heavy Traffic
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