Rolf Stahlhofen Interview

U2-Tournee

Söhne Mannheims Interview mit Rolf Stahlhofen

Die Söhne Mannheims (SM) begleiten die irischen Superstars von U2 derzeit auf ihrer triumpfalen Deutschland-Tournee. Nach zwei Konzerten in Köln fand am 15.07. das Dritte in München statt, vorher sprach der Mannheimer Morgen mit SM-Sänger Rolf Stahlhofen.

Wie lautet eure Bilanz nach den beiden ersten Auftritten vor U2?

Rolf Stahlhofen: Am ersten Abend in Köln war es okay, aber das zweite Konzert war echt fett. Wir haben die ganz harten, schnellen Nummern "Armageddon" und "Wir haben allen Göttern abgeschworen" 'rausgenommen und durch Balladen ersetzt. Mit Erfolg: Bei "Dein Glück liegt mir am Herzen" haben die U2-Fans sogar die Mitsing-Spielchen mitgemacht. Schon irre, wenn die Leute dir entgegensingen, obwohl sie eigentlich gar keinen Bock auf dich hatten.

Einige U2-Fans hatten ja angekündigt, Euch von der Bühne zu pfeifen. Wart ihr desdhalb besonders nervös?

Rolf Stahlhofen: Schon. Ich hatte vor dem ersten Auftritt einen richtigen Klotz im Hals. Aber danach wussten wir ja, was uns erwartet.

Ihr hattet als Vorgruppe die komplette Lichtanlage zur Verfügung und ziemlich guten Sound. Das ist in der Branche eher unüblich, oder?

Rolf Stahlhofen: Das ist wirklich ungewöhnlich. Aber U2 haben ja Bock auf uns gehabt und uns selbst ausgesucht. Viele Bands kaufen sich bei großen Tourneen ein, um Werbung für sich zu machen - wir werden bezahlt.

Habt ihr mit Bono und Co. schon ein Guiness trinken können?

Rolf Stahlhofen: Nein. U2 haben sich unseren Auftritt zwar angeschaut, sind aber erst gekommen, als wir schon auf der Bühne waren. Und wir sind kurz vor Schluss ihrer Konzerte abgehauen, um dem Stau zu entgehen.

Gab es denn gar keinen Kontakt?

Rolf Stahlhofen: Doch, und zwar sehr netten. In unserer Garderobe haben wir am ersten Abend kistenweise kalten Dosen-Guiness und Champagner gefunden. Dazu einen Brief, den die Vier unterschrieben hatten: "Hallo Söhne Mannheims, wir freuen uns, dass ihr dabei seid." Dann haben sie verraten, dass die Iren die Mischung aus Champagner und Guiness "Black Velvet" nennen und uns zwei Ratschläge gegeben: "Wenn das Konzert ein Erfolg wird: Trinken! Wenn das Konzert kein Erfolg wird: Trinken!"

Und wie haben euch U2 gefallen?

Rolf Stahlhofen: Gott, sind die gut! Dabei spürt man ständig, dass da vier echte Kumpels auf der Bühne sind, die füreinander einstehen. Aber wenn man zusammen im eigenen Jumbo durch die Welt fliegt - das verbindet.

jpk